7Q5
7Q5
Ein interessantes Detail
Eine besondere Rolle im Streit um die Frage, ob das Qumran-Fragment 7Q5 ein Fragment des Markus-Evangeliums ist, spielt die Zeile 2 des Papyrus. Die Identifikation mit Mk 6, 52 - 53 erfordert ein Ny.
Tatsächlich ist an dieser Stelle jedoch beim besten Willen kein Ny zu erkennen.
Um das angebliche Ny zu beweisen, wurde Fragment 7Q5 1992 in Israel mikroskopisch untersucht. Von dieser Untersuchung wurden Video-Aufnahmen und Ausdrucke angefertigt.
1:
Der angebliche Rest eines diagonalen Ny-Striches. Tatsächlich handelt es sich hier nur um eine besonders rauhe Stelle des Papyrus-Blattes. Das zeigt sich schon daran, daß die körnige, rauhe Struktur auch außerhalb - oberhalb - des Bereiches des angeblichen Striches deutlich weitergeht.
2:
Ganz entscheidend wichtig ist dieser Neueinsatz des Schreibers. Hier beginnt eindeutig ein neuer Buchstabe.
Stark vergrößerte Abbildung der entscheidenden Stelle des Papyrus-Fragmentes 7Q5. Unten nun die beiden zur Diskussion stehenden und in der Entscheidung um die Identifizierung des Fragmentes 7Q5 sicherlich ausschlaggebenden Details im Fragment.
Keinesfalls kann an der an 2 umkreisten Stelle einmal der diagonale Ny-Strich ´angekommen´ sein, was von Vertretern der markinischen Identifizierung folgendermaßen rekonstruiert wird:
Die beste Erklärung für diese Stelle (Zeile 2) ist nach wie vor die Buchstabenfolge Iota - Alpha.
Dagegen wird immer wieder behauptet, die vorhandenen Reste schlössen ein Alpha sicher aus. Eine solche Behauptung ist - in aller Deutlichkeit - jedoch interessengeleiteter Blödsinn. In Zeile 3 ist ein Alpha im Wort "kai" vorhanden , bei dem jedoch die Verbindung zwischen dem Kappa und dem Alpha fehlt. Die Tintenspuren in Zeile 2 passen perfekt in diese Lücke, wie nebenstehend durch Übereinanderkopieren gezeigt werden kann.
Dass es sich beim vertikalen Strich in Zeile 2 um ein Iota handelt ist eigentlich eindeutig und erst durch die Diskussion um 7Q5 als Teil des Markusevangeliums bezweifelt worden - ebenfalls interessengeleitet und gegen den Augenschein. (Näheres dazu in meinem ZPE-Artikel)